Wer Theodor Fontane liest, wird immer wieder auf Schopenhauersche Gedanken stoßen. Wie tief Theodor Fontane von Arthur Schopenhauer beindruckt war, kam in einem seiner Briefe zum Ausdruck: „Und das Wort, es ward Riese, Und sein Name: Schopenhauer.“
Theodor Fontane kannte Arthur Schopenhauers Philosophie nicht nur oberflächlich, denn wie in einem Beitrag zur „Schopenhauer-Rezeption“ (von H. Aust) festgestellt wird, hatte sich Fontane „mit Schopenhauers Lehre ausführlicher als mit irgendeinem anderen philosophischen Ansatz“ befasst.
Der sehr verdiente Schopenhauer-Forscher Arthur Hübscher widmete Theodor Fontane in seinem Buch „Denker gegen den Strom. Schopenhauer: Gestern – Heute – Morgen“ ein ganzes Kapitel. Das Buch schließt mit einem Fontane-Zitat, in welchem der alte sterbende Stechlin letzte Gedanken äußerte, die wohl ganz im Sinne Schopenhauers waren: „Das Ich ist nichts – weiter nichts, und dieser Vollzug, auch wenn er Tod heißt, darf uns nicht schrecken. In das Gesetzliche sich ruhig schicken, das macht den sittlichen Menschen und hebt ihn.“
Nun liebe Leser dieses Blogs: Schreiben Sie uns bitte, wenn Sie etwas Schopenhauersches bei Fontane gefunden haben. Wir würden uns über Ihren Kommentar freuen. Es muss sich dabei nicht unbedingt um den Tod handeln. Es kann auch – was durchaus erwünscht wäre – um Glück und Freude gehen. Auch das wäre im Sinne Schopenhauers, wie wir ja aus seinen „Aphorismen“ wissen.
Weiteres zu Arthur Schopenhauer und seiner Philosophie
> www.arthur-schopenhauer-studienkreis.de
Man hat es oder hat es nicht
Nur als Furioso nichts erstreben
Und fechten, bis der Säbel bricht;
Es muß sich dir von selber geben –
Man hat es oder hat es nicht.
Der Weg zu jedem höchsten Glücke,
Wär´ das Gedräng auch noch so dicht,
Ist keine Beresina-Brücke –
Man hat es oder hat es nicht.
Glaub nicht, du könnt´st es doch erklimmen
Und Woll´n sei höchste Kraft und Pflicht;
Was ist, ist durch Vorherbestimmen, –
Man hat es oder hat es nicht.
Gefällt mirGefällt mir