Arthur Schopenhauer : Mensch und Tier

Wie kaum ein anderer Philosoph hat Arthur Schopenhauer dem Menschen einen Spiegel vor gehalten.  Er machte sich dadurch verständlicherweise unbeliebt.  Schopenhauer konnte das ertragen, denn es ging es ihm nicht um Gefälligkeit, sondern allein um Wahrheit und diese ist oft unangenehm.  Ein Beispiel dazu ist folgendes Schopenhauer-Zitat, von dem ich annehme, dass es in diesem Forum nicht allseitig auf begeisterte Zustimmung stoßen wird, denn der Mensch sieht sich ja selbst allzu oft als „Krone der Schöpfung“:

Der Mensch ist im Grunde ein wildes, entsetzliches Tier. Wir kennen es bloß im Zustande der Bändigung und Zähmung, welcher Zivilisation heißt: daher erschrecken uns die gelegentlichen Ausbrüche seiner Natur. Aber wo und wann einmal Schloß und Kette der gesetzlichen Ordnung abfallen und Anarchie eintritt, da zeigt sich, was er ist …

Gobineau hat den Menschen … (das recht eigentlich böse Tier)… genannt, welche die Leute übelnehmen, weil sie sich getroffen fühlen: er hat aber recht: denn der Mensch ist das einzige Tier, welches andern Schmerz verursacht, ohne weitern Zweck als eben diesen. Die andern Tiere (!!!) tun nie anders, als um ihren Hunger zu befriedigen; oder im Zorn des Kampfes … Kein Tier jemals quält, bloß um zu quälen; aber dies tut der Mensch, und dies macht den teuflischen Charakter aus, der weit ärger ist als der bloß tierische …

Darum fürchten alle Tiere instinktmäßig den Anblick, ja  die Spur des Menschen …   Der Instinkt trügt auch hier nicht: denn allein der Mensch macht Jagd auf das Wild, welches ihm weder nützt noch schadet …

An diese Worte Schopenhauers musste ich denken, wenn ich an Anti-Jagd-Demos teilnahm, denn die Jagd ist oft nichts anderes als Befriedigung einer Lust, der Lust am Töten. Beim Stierkampf kommt dann noch eine besondere Art von Grausamkeit hinzu. So kann man noch viele weitere Beispiele anführen, die beweisen, dass Schopenhauers Menschenbild durchaus nicht unrealistisch  ist. Allerdings  hat Schopenhauer auch die entgegengesetzte Seite des menschlichen Charakters gezeigt, nämlich das Mitleid. Nicht bloß die Schlechtigkeit, sondern vielmehr diese überaus positive Eigenschaft des Menschen ist ein zentrales Thema von Schopenhauers Philosophie, der Mitleidsethik, die sich selbstverständlich auch auf Tiere bezieht.
hb

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20 Gedanken zu “Arthur Schopenhauer : Mensch und Tier

  1. In diesem Blog wird im Zusammenhang mit Schopenhauer zu Recht öfters das Thema „Tiere“ erwähnt. Schopenhauer hatte ja ein enges Verhältnis zu Tieren, was auch in seiner Philosophie zum Ausdruck kommt. Vielleicht kann man ihn sogar als „Tierschutzphilosophen“ bezeichnen.

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    1. Die Bezeichnung „Tierschutzphilosoph“ ist wohl etwas zu eng, denn die Philosophie Schopenhauers ist weit umfassender. Jedoch halte ich Schopenhauer nicht nur für einen, sondern für d e n Philosophen des Tierschutzes. Seine Philosophie enthält meiner Meinung nach die beste Begründung für Tierrechte. Insofern ist Schopenhauer auch in dieser Hinsicht sehr aktuell!

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  2. Ganz so schwarz würde ich den Menschen an sich nun aber auch nicht malen – ihn unterscheidet weitaus mehr von „anderen Tieren“, dass er sadistisch veranlagt sein kann. Seine Fähigkeit zu komplexen, abstrakten Gedankengängen fehlt bisher meines Wissens jedem anderen Tier, seine Fähigkeit zu „moralischem Verhalten“ (beispielsweise sich nur aus Ãœberzeugung/ Mitleidsethik vegetarisch zu ernähren) genauso.
    Nichtsdestotrotz ist da sicherlich auch sein Sadismus, der ihn unterscheidet.
    Aber nicht alles, was uns unterscheidet, ist schlecht.

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    1. Natürlich gibt es außer Sadismus noch manches andere, was Mensch und Tier voneinenader unterscheidet, doch diese Unterschiede sind nur graduell. Sadistische Veranlagung kenne ich aber nur bei Menschen oder kannst Du mir ein überzeugendes Beispiel nennen, wo das auch bei Tieren der Fall ist? Die mit der Maus spielende Katze ist für mich ein schlimmes Bild, aber kein Beispiel für Sadismus.

      Die Fähigkeit zum komplexen, abstrakten Denken haben z. B. auch Menschenaffen, Krähen und Delphine, wenngleich in weit geringerem Maße als der Mensch. Zu was manche Vögel fähig sind, die Werkzeuge herstellen, um in einer mehrteiligen Handlungsfolge, an Nahrung zu kommen, ist sehr erstaunlich. So können die geistigen Leistungen mancher Tiere, auf diese Tatsache muss ich leider hier hinweisen, weit die von Geisteskranken übertreffen. Wäre die Fähigkeit zum komplexen, abstrakten Denken das Kriterium für das Menschsein, würde man das Menschsein dieser Kranken in Frage stellen. Ich glaube, da sind wir uns völlig einig, dass dieses absolut unakzeptabel wäre. Ãœbrigens, der australische Tierrechtsphilosoph Peter Singer hat in seinem Buch „Praktische Ethik“ auf deratige Beispiele verwiesen und stieß deshalb gerade in Deutschland auf heftigste Kritik. Auch der auf Grund Deiner Argumentation nahe liegende Schluss, je mehr ein Mensch zu komplexen, abstrakten Gedankengängen befähigt sei, desto mehr würde er sich vom Tier unterscheiden, also desto mehr würde er Mensch sein, wäre höchst problematisch!

      In den anderen Punkten stimme ich wieder ganz mit Dir überein: Es gibt zwar auch bei Tieren, zumindest bei Menschenaffen, deutliche Hinweise für Mitleid, doch scheint mir die Fähigkeit zur Empathie, bei Menschen viel stärker ausgeprägt zu sein. Offenbar führte die Evolution dazu, dass sich die Lebewesen immer stärker voneinander differenzieren, und zwar mit extremen Auswirkungen im negativen wie im positiven Sinne (Sadismus – Mitleid). Mit Recht hast auf das im Mitleid begründete „moralische Verhalten“ hingewiesen, denn durch diese wird deutlich, dass „nicht alles, was uns unterscheidet, schlecht“ ist.

      Die Fähigkeit zum Mitleid unterscheidet nicht nur Mensch und Tier, sondern auch Mensch und Mensch voneinander. Andererseits ermöglicht sie uns, anderen Wesen näher zu kommen, denn das Mitleid baut die vorher kaum zu überwindende Mauer zwischen dem „Ich“ und dem „Du“ ab. Dieses ist für mich die zentrale Botschaft von Schopenhauers Mitleidsethik, die mir hilft doch noch „das Gute“ in dieser Welt wahrzunehmen.

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      1. Ich sagte ja: Der Sadismus unterscheidet den Menschen definitiv, sinnlose Gewalt zur Befriedigung des Bedürfnisses nach Grausamkeit (und dieses Bedürfnis allein!) sind ein furchtbarer Teil der „Menschlickeit“. Ist das Spielen der Katze mit ihrer Beute wirklich dasselbe? Ich hatte immer gedacht, sie macht das, um ihre Reflexe zu schulen, der eigentlich ursprüngliche Grund für jegliches Spiel bei Tieren.

        Wo ich nicht zustimme ist die Fähigkeit zu KOMPLEXEM abstraktem Denken bei Tieren. Abstrakt Denken zu können möchte ich der Tierwelt ja gar nicht absprechen, aber bei Bruchrechnen oder Höherer Mathematik (jetzt nur als Beispiel!) wird jedes Tier versagen. Das bedeutet für mich in dieser Hinsicht Komplexität und das ist nunmal dem Menschen (unseres Wissens) bisher als einzigem gegeben. (wie wichtig das tatsächlich
        Ein Werkzeug herzustellen, um an ein Nahrungsmittel zu kommen, ist abstraktes Denken, aber in meinen Augen kein komplexes abstraktes Denken.

        Ich habe auch nie davon gesprochen, dass das komplexe abstrakte Denken eine Bedingung dafür wäre, dass der Mensch zum Menschen wird. Ich sprach von einem Unterschied zum Tier. Ich würde auch niemals einem Hund das Hund-Sein absprechen, nur weil er seinen Geruchssinn verloren hat. Aber grundsätzlich macht dieser herausragende Geruchssinn einen Unterschied zum Menschen (und zu anderen Tieren) aus. Genauso die Tatsache, dass Vögel fliegen können. Nur weil der Vogel-Strauß das nicht kann, ist er für mich nicht weniger ein Vogel. Aber grundsätzlich können Vögel fliegen und das ist ihr Unterschied zum Säugetier.

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      2. Ich dachte, meine Formulierung, dass die mit der Maus spielende Katze KEIN Beispiel für Sadismus ist, sei eindeutig. Solltest Du mich da missverstanden haben, wäre nun dieser Punkt geklärt.

        Unsere unterschiedlichen Aussagen über die Fähigkeit der Tiere zu KOMPLEXEM Denken liegen offensichtlich darin begründet, dass wir den Begriff „komplex“ unterschiedlich definieren. Das „Fremdwörterbuch“ des DUDEN erklärt dieses Wort im Sinne von „Verknüpfung von verschiedenen Teilen zu einem zusammenhängenden Ganzen“. Dementsprehend habe ich diesen Begriff verwendet, nämlich als eine auf den Nahrungserwerb ausgerichtete verknüpfte „mehrteilige Handlungsfolge“. So verstanden, sind bestimmte Tierarten zu komplexem Denken fähig. Du hingegen verstehst den Begriff „komlex“ in einem anderen Sinne, indem Du als Beispiel für komplexes Denken die Fähigkeit zu höherer Mathematik anführst. Für mich jedoch ist das eher ein Beipiel für abstraktes Denken. Obwohl wir diese Begriffe unterschiedlich verwenden, sehe ich in der Sache keine wirkliche Meinungsverschiedenheit zwischen uns, denn im Ergebnis, so scheint mir, stimmen wir überein.

        Damit Du mich besser verstehst: Es geht mir hier nicht um bloßes Theoretisieren, sondern um etwas sehr Praktisches und Ernsthaftes, nämlich um die Ãœberwindung des anthropozentrischen Denkens. Seit Arístoteles und danach noch verstärkt durch das Christentum wurde das Tier mehr und mehr abgewertet und schließlich zu einer Maschine (Descartes) degradiert. Die Folgen für die Tiere waren und sind entsetzlich. Schopenhauer war m. W. der erste bedeutende westliche Philosoph, der – und zwar entgegen Kant! – dieser tierverachtenden Auffassung entschieden widersprach und das auch begründete. Neuere Forschungen erbringen fast jeden Tag neue Belege dafür, dass die Grenze zwischen Mensch und Mensch unscharf ist, und das Tier dem Menschen viel näher steht, als es viele Menschen wahrhaben wollen. Ich selbst brauche keine wissenschaftlichen Beweise, denn ich komme zu diesen Erkenntnissen aus eigener Anschauuung. In der Argumentation gegen das anthropozentrische Denken sind sie aber hilfreich. Nur wenn dieser Anthropozentrismus weitgehend überwunden ist, haben Tierrechte, für die ich mich politisch einsetze, eine Chance.

        Tierrechte lassen sich durch Analogie aus den Menschenrechten nur herleiten, wenn Mensch und Tier als wesensgleich anerkannt werden. „Wesensgleich“ bedeutet aber nicht gleiche Fähigkeiten zum Denken, sondern geht viel viel tiefer, denn es betrifft das „Wesen“tliche der Lebe“wesen“. Ob wir es „Seele“ – wie die Theisten – oder „Wille“ – wie Schopenhauer – nennen, ist in diesem Zusammenhang nicht von Bedeutung. Es geht hier um Gerechtigkeit, d. h., dass das, was wesensgleich ist, dementsprechend gleiche (artgemäße) Rechte hat. Das ist für mich, ganz im Sinne Schopenhauers, die Begründung für Tierrechte, ohne die – davon bin ich fest überzeugt – wirklicher Tierschutz nicht möglich ist.

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      3. Ich wollte nur nochmal bestärken, dass Tiere keine Sadisten sind, ich habe das schon richtig verstanden, so wie du es gemeint hast, mit der Katze.

        Für mich hat „komplex“ (ich habe die deutsche Sprache ja nicht anhand des Dudens gelernt 😉 ) bisher immer in etwa den Sinn „schwierig“ gehabt.
        Und ja, vermutlich stimmen wir mal wieder überein. (Maaaal wieder, wie langeweilig *grins* )

        Ich bin weit entfernt von anthropozentrischem Denken, ich sage nur, dass der Mensch in der geistigen Entwicklung den Tieren voraus ist und dass ihn das nunmal unterscheidet. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Aber du hast wohl recht, die meisten Menschen sehen das nicht so.
        Denen sei gesagt: Jedes Tier auf diesem Planeten erfüllt einen Zweck im Kreislauf der Natur und ist Glied in einer natürlichen Kette, die ohne es nicht zusammenhalten, nicht „funktionieren“ würde. Mal abgesehen vom Menschen. Würde der auf einen Schlag verschwinden, würde die Natur bestenfalls kurz „mit den Schultern zucken“ (wenn nicht sogar ein Freudenfest veranstalten). Der Mensch ist im Grunde genommen absolut unnötig für diesen Planeten. Vielleicht sogar ein „Virus“, eine Krankheit…

        Das Problem bei deinem letzten Absatz ist ja doch der, dass gerade viele strenggläubige Christen (ich will ja eigentlich nicht pauschalisieren, aber ich denke doch, es sind meist die Katholiken) den Tieren eine Seele absprechen. Müssen sie ja auch, sonst wäre ihr Handeln ja nicht gerechtfertigt. Vermutlich auch ein Grund, warum die C(hristlich)DU den Tierschutz/ Tierrechte so mit Füßen tritt und als nebensächlich einstuft.

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      4. Auch wenn wir „maal wieder“ übereinstimmen sollten und somit die Gefahr besteht, langweilig zu werden, kann ich daran wenig ändern. Vor allem, was Ethik und damit auch unser Verhältnis zu Tieren angeht, ist unsere Ãœbereinstimmung einfach eine Tatsache. Andererseits gibt es aber zwischen uns auch einige Meinungsunterschiede. So habe ich den Eindruck, dass Du immer noch daran glaubst, wir hätten einen freien Willen und die Welt sei doch in Wirklichkeit besser als in meiner „Schwarzmalerei“.

        Ich halte es durchaus für verständlich, dass Du ein anderes Menschen- und Weltbild hast als das, zu dem ich im Laufe der Zeit gekommen bin. Dieses Bild hängt sehr davon ab, mit welcher persönlichen Veranlagung wir auf die Welt gekommen sind und welche Erfahrungen wir dann im Leben, vor allem im prägenden Kindheits- und Jugendalter, machen mussten. Hinzu kommt, dass man in jüngeren Jahren optimistisch und dementsprechend lebensfroh sein muss, um die Kraft zu haben, sein Leben zu gestalten. Später kann sich das allerdings ändern, denn man wird etwas nüchterner, um sich weitere Enttäuschungen zu ersparen. Das kann, muss aber nicht, zur Verbitterung und zu einem fast an Verzweifelung grenzenden Pessimismus führen. Gerade in solchen Fällen (dazu kenne ich viele Beispiele!) ist Schopenhauer sehr hilfreich. Hierin liegt einer der Gründe, warum ich in diesem Blog auf Schopenhauer aufmerksam mache.

        Würde der Mensch auf einen Schlag verschwinden, dann hätte – auch da muss ich Dir (leider?) zustimmen – die Natur allen Grund „ein Freudenfest zu veranstalten“. Ob der Mensch, ja ob die ganze Natur absolut unnötig ist, weiß ich nicht, denn dazu müsste ich wissen, welchen Sinn das Ganze hier hat. Ich weiß nur eins: hier muss ich durch!

        Dass die Kirche den Tieren die Seele abspricht, ist auch geschichtlich begründet: Im Gegensatz zum Christentum glaubten bzw. glauben fast alle heidnischen Religionen an Seelenwanderung, die Mensch und Tier miteinander verbindet. Dementsprechend wurden z. B. die Katharer, die bedeutendste Ketzerbewegung des Mittelalters, welche an Seelenwanderung glaubten, als Anhänger einer Irrlehre oder sogar wegen Rückfalls in das Heidentum grausamst verfolgt und schließlich ausgerottet.

        Bei den Katharern und auch in anderen Ketzerbewegungen war der Vegetarismus weit verbreitet. Für die Inquisitoren war die vegetarische Lebensweise ein sicheres Anzeichen für Ketzerei. Wer als Vegetarier und somit Ketzer nicht auf dem Scheiterhaufen oder am Galgen enden wollte, musste – wie ein Fall aus Goslar 1052 bezeugt – öffentlich ein Tier töten. Eine Weigerung wurde im 13. Jhd. als ein sicheres Mittel angesehen, um Ketzer zu überführen. Heute, da bin ich sehr optimistisch, besteht auch unter einer CDU/CSU-Regierung keine Gefahr für Vegetarier oder, schlimmer noch, für Veganer, auf dem Scheiterhaufen zu landen. Dass aber diese sich christlich nennende Partei Tierschutz/Tierrrechte, wie Du zurecht schreibst, „mit Füßen tritt“, sehe ich nach einer solchen Vergangenheit schon fast als selbstverständlich an. Um so notwendiger ist es, z. B. die Tierschutzpartei zu stärken. Die Ergebnisse der Bundestagswahl sind in dieser Hinsicht eine Ermutigung!

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      5. Ja, da hast du wohl recht, ich glaube immer noch an meinen freien Willen und vermutlich werde ich auch so schnell nicht davon abkommen, auch wenn mir deine Gegenargumente durchaus bewusst sind.

        Die Katharer kannte ich bisher noch gar nicht, mal wieder was dazu gelernt. Werd mich da gleich mal ein bisschen bei Wikipedia „schlaulesen“, die hören sich ja interessant an…

        Platz 9 bei der Bundestagswahl 2009 für die Tierschutzpartei, wenn ich das richtig mitbekommen habe – ja, das ist wirklich ein super Ergebnis. 🙂 (und die NPD überholen wir auch noch 😉 )

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      6. Schön, dass Du in Deinem letzten (eingeklammerten) Satz das Wort „wir“ verwendest. So sind „wir“ – ob mit oder ohne freien Willen – in den praktischen Konsequenzen ziemlich auf einer Linie! 😉 Ãœbrigens, ich habe einige Infos zur Tierschutzpartei, insbesondere zu deren Wahlergebnissen, zusammengestellt:
        > http://www.tierrechte-tv.de/Tierschutzpartei/tierschutzpartei.html

        Mein Einsatz für die Tierschutzpartei ist ganz anders als der für Schopenhauer: Für Schopenhauer kämpfe ich nicht, sondern ich mache nur auf dessen Philosophie aufmerksam. Mir hat sie sehr geholfen, ob sie andern hilft, hängt auch von den Betreffenden selbst ab. Ich versuche, diese Lebensphilosophie verständlich zu erklären, was darüber hinaus geht, übersteigt meine sprachlichen Möglichkeiten und ist daher nicht mehr mein Problem.

        Für die Tierschutzpartei hingegen bin ich bereit, soweit es mir gesundheitlich noch möglich ist, zu kämpfen, denn es geht um die Tiere, deren Leid mir keine Ruhe läßt. Es ist mitunter ein ziemlich harter Kampf, der auch auf Plätzen und Straßen ausgefochten werden muss. Die etablierten Parteien, die für die Tierausbeutung politisch verantwortlich sind, haben es da viel leichter, denn ihnen stehen die Medien bereitwillig zur Verfügung. Deshalb hatte ich mich bei der Europawahl und noch mehr bei der Bundestagswahl im Internet sehr stark engagiert. Die Besucherzahlen, wie meine Webstatistiken auswiesen, stiegen bei meinen verschiedenen Internet-Präsenzen geradezu gewaltig an. Das beweist, dass ein großes Interesse für das Thema „Tierschutzpartei“ besteht, und diese Partei ein großes, von ihr noch nicht ausgeschöpftes Wählerpotential hat. Ich freue mich darüber, aber andererseits zahle ich dafür einen Preis, denn mein politisches Engagement nimmt mir Zeit und Ruhe für philosophische Besinnung. Diese aber ist für mich fast lebenswichtig.

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  3. Man gut, dass Tiere keine komplexen, abstrakten Gedanken haben.
    Sonst würden Schweine Atombomben bauen. Oder Windhunde würden unsere Geldangelegenheiten regeln.
    Wir bauen Raketen und suchen im Kosmos nach fremden Leben. Warum?
    Wir verstehen nicht einmal die Sprache der Tiere.

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    1. Haben die Tiere wirklich keine komplexen, abstrakten Gedanken? Ich habe da Zweifel und diese auch in meinem vorangegangen Kommentar begründet.

      Wenn Schweine Atombomben bauen würden, hätten die Menschen, nachdem was sie den Schweinen angetan haben und weiter antun, einiges zu befürchten.

      Der Bau von Raketen und die Suche im Kosmos nach Leben haben – abgesehen von der Befriedigung menschlicher Neugierde – zwar nicht für mich, aber für andere durchaus ihren Sinn, denn sie schaffen Arbeitsplätze und eröffnen wissenschaftliche Karrieren.

      Die Sprache der Tiere ist ja nicht für uns bestimmt, sondern für deren Verständigung untereinander. Ich glaube aber, wenn ich zum Beispiel Hunden begegne, dass ich sie dennoch gut verstehe. Jedenfalls habe ich auch meine Haustiere oft besser verstanden, als es mir bei Menschen möglich war.

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      1. Ich gebe Dir vollkommen recht! Wenn ein Hund seine Freude zeigt, ist das echt.
        Beim Menschen stellt sich bei mir, nach dem Sprichwort „Wenn dich jemand anlächelt,
        frage dich, was er will“ nachdenken ein….

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    2. Das ist allerdings wahr, ein Glück für den Menschen, dass Tiere nicht so weit im Denken sind, wie wir, das würde sicherlich bösen Krieg geben… zurecht! 😦

      Die Logik, warum ich nicht in eine Richtung weiterforschen darf, weil ich noch nicht ein andere vollständig erforscht habe, erschließt sich mir nicht.
      Weltraumforschung steckt noch in den Kinderschuhen. Wenn unser Planet – sagen wir mal aufgrund eines Horrorszenarios wie eines Meteoriteneinschlags oder der bevorstehenden Entwicklung unserer Sonne zu einer Supernova (Beispiele) – nicht mehr bewohnbar sein wird, sind die Menschen und Tiere hier sicherlich froh um die Weltraumforschung, wenn sie „einfach“ in ein Raumschiff steigen und einen anderen Planeten besiedeln können. Auch allein aufgrund des massiven Bevölkerungszuwachses wird so eine Besiedelung vermutlich irgendwann nötig sein. (Hoffen wir mal nicht, dass wir uns durch Kriege untereinander nicht zuvor selbst fast ausgerottet haben…) Sinnlosigkeit oder den reinen Grund des wirtschaftlichen oder karrieregeilen Denkens möchte ich der Weltraumforschung nicht unterstellen – auch wenn das momentan sicherlich Mit-Faktoren sind.

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      1. Dass Tiere nicht so weit im Denken sind, ist zwar ein Glück für die Menschen, aber ein furchtbares Unglück für die Tiere. Wären die Tiere in der Lage, erfolgreich Krieg gegen die Menschen zu führen, würde der Mensch sie respektieren und um Frieden betteln.

        Dein Hinweis auf die Logik betrifft eine Ausage, die nicht von mir stammt, sondern aus einem anderen Kommentar. Mal abwarten, vielleicht kommt dazu noch eine Erklärung.

        Die Weltraumforschung hatte und hat zum Teil auch heute noch einen militärischen Hintergrund. Vor allem deshalb standen und stehen die dazu erforderlichen gewaltigen finanziellen Mittel zur Verfügung. Ich kenne keine kompetente Aussage seitens der Weltraumforschung, die behauptet, sie wolle damit die Menschheit vor kosmischen Katastrophen retten. Es ist zwar ziemlich sicher, dass ein gewaltiger Meteorit früher oder später auf der Erde mit katastrophalen Folgen einschlagen wird, aber das dürfte, wie seriöse Berechnungen ergaben, wohl erst in einigen Jahrtausenden der Fall sein. Sollte dieser Fall eintreten, dann wird es mit Sicherheit – wenn überhaupt – nur einer verschwindend kleinen Zahl von Privilegierten möglich sein, sich vorübergehend mit einem Raumschiff zu retten. Alle anderen sind verloren!

        Bis die Sonne sich zu einer Supernova entwickelt, dauert es noch Jahrmilliarden und dann wird Leben nicht nur auf der Erde, sondern im ganzen Sonnensystem völlig unmöglich sein. Sehr realistisch hingegen halte ich Deinen Hinweis auf den massiven Bevölkerungszuwachs und auf Kriege, durch welche sich die Menschen selbst ausrotten werden. Das muss aber nicht schon in Deiner oder der nächsten Generation der Fall sein.

        Man muss kein Schwarzseher sein, sondern versuchen, die Dinge so zu sehen, wie sie sind und sich bisher entwickelt haben, um in der Bevölkerungsexplosion und damit verbunden in Kriegen die eigentliche Bedrohung der Menschheit zu erkennen. Ich halte es daher für viel zweckmäßiger, die Mittel nicht auf die Weltraumforschung zu konzentrieren, sondern sie vielmehr für die Bedürfnisse der Menschen hier auf Erden einzusetzen (u. a. für Umwelt- und Klimaschutz, Kampf gegen Hunger usw.). Wenn es z. B. nicht gelingt, den zunehmenden Mangel an reinem Wasser zu beheben, wird es Verteilungskämpfe geben, und zwar in einem Maße, das wir uns heute kaum vorstellen können.

        Leider kann ich auch in einem anderen Punkt Deine optimistische Auffassung nicht ganz teilen. Ich habe in meinem Beruf derart viele Menschen kennen gelernt, die von wirtschaftlichem oder karrieregeilem Denken beherrscht wurden, dass ich solches Denken schon fast für normal halte. Warum soll das in der Weltraumforschung anders sein? Jedenfalls freue ich mich immer, wenn ich mal Menschen begegne, wo ich den Eindruck habe, dass sie nicht nur an sich denken. Das gibt mir dann neue Hoffnung!

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  4. Nur weil dieser massive Bevölkerungszuwachs nicht in meiner oder der nächsten Generation der Fall sein dürfte, heißt das nicht, dass nicht doch in der Richtung geforscht werden sollte. Sicherlich dauert es noch Jahrhunderte, bis der Mensch wie bei StarTrek durch den Weltraum fliegt. Aber alles muss irgendwann mal anfangen. Und wenn das momentan nur dadurch möglich ist, dass das Militär mitmischt und eine Finanzierung ermöglicht, dann ist das vielleicht einfach nötig – und bedeutet für mich nicht, dass die Wissenschaftler selbst nicht ganz andere Visionen haben als ihr Geldgeber.

    Beim Wort „Klimaschutz“ kriege ich übrigens jedesmal Bauchweh, wenn ich es höre. Klimawandel ist eine ganz natürliche Sache, da wird der Mensch nichts dagegen tun können, denn das Klima hat sich schon immer von warm nach kalt und wieder zurück gemäßigt, mit allen guten und schlechten Konsequenzen für Flora und Fauna. Das verhindern zu wollen, wäre eigentlich schon wieder ein typisch menschlich-egoistisches Verhalten, nur um die Situation, die er momentan kennt und so gern behalten möchte, weil sie praktischer ist, zu erhalten.
    Nichtsdestotrotz halte ich selbstverständlich Umweltschutz für immens wichtig, denn dort hat der Mensch tatsächlich schon katastrophal gewütet…

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    1. In Deinem vorletzten Kommentar hattest Du Weltraumforschung mit der Abwehr möglicher Meteoriteneinschläge begründet. Wenn ich hingegen der Argumentation in Deinem letzten Kommentar folge, dann ist eine solche Abwehr unnötig: Meteoriteneinschläge sind „eine ganz natürliche Sache“, denn diese gab es schon immer. „Das verhindern zu wollen …“ – dieser Satz Deines Kommentars trifft auch für diesen Fall zu. Deine Argumentation ist daher widersprüchlich – oder irre ich mich da?

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      1. Nein, ich denke nicht, dass man diese beiden Aussagen miteinander vergleichen kann. Ein Meteorit einer entsprechenden Größe würde die Auslöschung oder Rettung des gesamten Lebens auf diesem Planeten bedeuten.
        Durch den Klimawandel ist die Erde und ihre Bewohner nicht in solchem Ausmaß bedroht in ihrer Existenz. Vielleicht trifft sogar das Gegenteil zu und der Klimawandel ist immer wieder ein wenig wie eine heilsame Kur für die Erde.

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