Trotz Tod alle beisammen

Wohl jeder hat es schon erleben müssen, was der Tod eines geliebten Wesens, sei es Mensch oder Tier, bedeuten kann. Arthur Schopenhauer hat dazu  bewegende Worte gefunden:

“ Der tiefe Schmerz, beim Tode jedes befreundeten Wesens, entsteht aus dem Gefühle, daß in jedem Individuo etwas Unaussprechliches, ihm allein Eigenes und daher durchaus Unwiederbringliches liegt. Omne individuum ineffabile. [ Jedes Einzelwesen ist unergründlich. ] Dieses gilt selbst vom thierischen Individuo, wo es am lebhaftesten Der empfinden wird, welcher zufällig ein geliebtes Thier tödtlich verletzt hat und nun seinen Scheideblick empfängt, welches einen herzzerreißenden Schmerz verursacht.“(1)

Durchaus berechtigt ist Schopenhauers Frage; „Wie kann man nur, beim Anblick des Todes eines Menschen oder eines Thieres, vermeinen, hier werde ein Ding an sich (das Metaphysische im Menschen und im Tier] selbst zu nichts?“ (2).

Wie Schopenhauer in seiner Philosophie spirituell sehr tief begründete, ist alles Leben durch das, was er Wille nannte,  metaphysisch miteinander verbunden – eine Einheit, die auch durch den Tod nicht zerstört wird: “ Demnach können wir jeden Augenblick wohlgemuth ausrufen:  Trotz Zeit, Tod und Verwesung sind wir noch Alle beisammen.“(3)

Zitatquellen:
(1) Arthur Schopenhauer , Zürcher Ausgabe, Werke in zehn Bänden, Zürich 1977, Band X, S. 636.
(2) Arthur Schopenhauer , a. a. O., Band IX, S. 294.
(3) Arthur Schopenhauer , a. a. O., Band IV, S. 562.
H.B.

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